Bezirksverband der Kleingärtner Wolfsburg und Umgebung e.V.
Verfasst am 24.10.2020 um 18:28 Uhr

Kleingärten bis 2030 gesichert

Quelle: Wolfsburger Allgemeine Zeitung vom 23.10.2020



Nordhoffachse: Kleingärten sollen bis 2030 


gesichert sein  


Stadt und Kleingartenvereine wollen Positionspapier zum Masterplan Nordhoffachse erarbeiten

Von Christian Opel

                     

 Planungssicherheit für Kleingärtner: Oberbürgermeister Klaus Mohrs (v.l.), Kleingarten-Bezirksvorsitzender Detlef Steiniker und Stadtbaurat Kai-  Uwe Hirschheide einigten sich auf ein Positionspapier für den Masterplan Nordhoffachse.           foto:  christian Opel                 

 

 Wolfsburg.     Nach dem wütenden Protest von rund 200 Kleingärtnern wegen des Masterplans Nordhoffachse haben sich die Wogen geglättet. Am Mittwoch einigten sich die Vertreter der betroffenen Kleingartenvereine, Ortsbürgermeister sowie Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide und Oberbürgermeister Klaus Mohrs darauf, bis zur nächsten Ratssitzung ein Positionspapier zu erarbeiten. „Der wichtigste Punkt wird sein, inwieweit die Stadt eine Bestandsgarantie für die Kleingartenvereine geben kann“, sagte deren Bezirksvorsitzender Detlef Steiniker.

Das „Kleingartenkonzept 2030“ soll den Kleingärtnern Planungssicherheit geben. Mindestens bis 2030 sei der Bestand der Kleingärten gesichert, sagte Mohrs. Er betonte, dass es sich beim Masterplan um nichts Konkretes, sondern eine Strategie für die weitere Bebauung der Heinrich-Nordhoff-Straße handele. Die Entwicklung werde aber voraussichtlich westlich vom Bahnhof beginnen. Er persönlich rechne damit, dass man wegen der umfangreichen Planungen die Flächen der Kleingärtner nicht vor 2035 anfassen müsste.

Wenn, dann solle es aber Alternativen geben. „Die werden auf ihre Qualität und Machbarkeit geprüft“, versprach Mohrs. „Wir werden die Flächen unter kleingärtnerischen Gesichtspunkten bewerten“, sagte Steiniker. Denkbar wäre laut Hirschheide zum Beispiel, Kleingärten in den geplanten Mittellandkanalpark zu integrieren. Für etwa 50 Parzellen wäre dort Platz, schätzte Mohrs.

Über die bereits im F-Plan vorgesehen Ersatzflächen im Westen und Osten hinaus sollen weitere Areale geprüft werden, zum Beispiel im Norden. „Wir möchten, dass jeder Kleingärtner, der eine Parzelle aufgeben muss, auch eine gute Wahlmöglichkeit hat“, sagte der Oberbürgermeister. Für die 370 betroffenen Parzellen müssten 400 bis 500 neue geschaffen werden. „Die Bedarfe an Kleingärten werden eher steigen“, so Mohrs. Das Kleingartenkonzept solle nicht nur den Status quo betrachten, sondern darüber hinaus denken, so Hirschheide.

„Wir sind sehr froh, jetzt in ernsthafte Gespräche einsteigen zu können. Wir wurden mit dem Konzept Nordhoffachse konfrontiert, ohne dass wir Genaueres wussten“, sagte Steiniker. Mit dem Positionspapier hätten die Kleingärtner künftig ein klares Datum vorliegen. Es soll zusammen mit dem Masterplan bei der Ratssitzung im Dezember diskutiert werden. Weder Steiniker noch Mohrs erwarten Widerstand von der Politik. „Allen ist die Bedeutung von Kleingärten bewusst, sowohl für das städtische Klima, als auch das soziale Miteinander“, sagte Mohrs.

Bei dem Gespräch im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mit Mohrs reden“ hatten wegen Corona nur die Vorstände teilnehmen können, die nun wiederum ihre Mitglieder informieren wollen. Auch bei der Sitzung dreier Ortsräte zum Thema Nordhoffachse waren Anfang Oktober zwar rund 200 Kleingärtner erschienen, doch wegen der Pandemie durften nur 40 in den Saal. Steiniker sagte, die Vorstände hätten ihre Mitglieder zur Beteiligung aufgerufen, aber nicht mit einer so hohen Resonanz gerechnet. „Wir stehen momentan vor der Quadratur des Kreises, einerseits transparent sein zu wollen, aber nur eingeschränkt arbeiten zu können“, sagte Mohrs.

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